Es beginnt die Urlaubssaison und viele Familien fahren gemeinsam mit dem Auto in die Ferien. Viele Eltern unterschätzen die weite Anreise und verzichten bewusst auf viele Pausen, um früher am Ziel anzukommen. Die Gefahr des Sekundenschlafs ist vielen nicht bekannt.
Sekundenschlaf oder Mikroschlaf bezeichnet das Phänomen, dass man für wenige Sekunden ungewollt einnickt. Ob tagsüber oder nachts – Sekundenschlaf tritt gleich häufig auf. Doch diese Sekunden können – besonders zur Urlaubszeit – tödlich enden. Immer wieder liest man davon, dass ein Auto in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen ist oder gegen einen Baum oder eine Mauer gefahren ist. Daher ist es wichtig, sich gegen Müdigkeitsattacken im Straßenverkehr zu rüsten.
Anzeichen erkennen!
Das beste Mittel gegen Sekundenschlaf ist vor Antritt einer Reise ausreichend Schlaf zu tanken. Wer sich gut ausgeruht ans Steuer sitzt, minimiert das Risiko einzunicken. Ein wesentlicher Faktor bei der Anreise in den Urlaub ist der Beifahrer. Er sollte nach Möglichkeit die ganze Fahrt wach sein und dem Fahrer assistieren (Wegbeschreibungen, Navigationsgerät und Radio bedienen, etc.). Er kann aber auch auf Warnsignale beim Fahrer achten. Sekundenschlaf könnte sich durch folgendes Verhalten ankündigen:
- Häufiges Gähnen
- Augenreiben bzw. Augenbrennen
- Frösteln
- Müdigkeitsgefühl, schwerer Kopf
- Häufiges Blinzeln
- Fahrfehler (Spur halten, verschalten, Geschwindigkeit)
- Plötzliches Hochschrecken
Powernapping und weitere Tipps
Sollten Sie als Beifahrer erkennen, dass der Fahrer müde wird, sollte zeitnah eine Pause eingelegt werden. Wenn kein weiterer Fahrer für die Weiterfahrt zur Verfügung steht, sollte der Fahrer in der Pause einen kurzen Schlaf – einen Power-Nap – einlegen. 10-15 Minuten Schlaf machen den Körper wieder fitter. Ideal ist diese Kombination mit Koffein. Dieses sollte aber bereits vor dem Powernapping eingenommen werden, denn die Wirkung stellt sich erst nach ca. 20 Minuten ein. Generell können folgende Tipps gegen Sekundenschlaf helfen:
- Nach 2-3 Stunden eine kurze Pause einlegen
- In der Pause bewegen oder kurz schlafen
- Fahrer nach Möglichkeit wechseln
- Am Vortag ausreichend schlafen, auf Alkohol verzichten
- Leichte Kost essen, ausreichend trinken
- Beifahrer assistiert und achtet auf Warnsignale
Steigen Sie also nur gut ausgeruht in Ihr Auto und legen Sie Pausen ein. Lieber 30 Minuten später ankommen als einen Unfall verursachen.
Autor: Stefanie Posch
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