Zum gesunden Schlafzimmer gehören Pflanzen einfach dazu – oder nicht? Ob an dieser Aussage etwas dran ist, hat Verena Mai für diesen Gastbeitrag recherchiert. Welche Pflanzen für das Schlafzimmer zu empfehlen sind und was es zu beachten gibt, erfährst du im Artikel.

Ergebnisse der „NASA Clean Air Study“

Zimmerpflanzen können Schadstoffe und giftige Chemikalien aus der Luft herausfiltern. Forscher der NASA suchten nach Möglichkeiten, die Luft in Raumstationen zu reinigen. So fanden sie in einer Studie heraus, dass einige Pflanzen Benzol, Formaldehyd und Trichlorethylen, Xylol und Ammoniak aus der Luft filtern können.

Saubere Luft für erholsamen Schlaf

Werden die Pflanzen im Schlafzimmer aufgestellt, kann sich die luftreinigende Wirkung auf die Schlafqualität auswirken. Der Effekt macht sich auch positiv bei Betroffenen von Kopfschmerzen oder Augenreizungen bemerkbar. Auch bei hohem Blutdruck oder Allergien können die Pflanzen helfen. Die Forscher empfehlen daher, auf je 9 Quadratmetern Wohnfläche eine der erwiesenermaßen luftreinigenden Pflanzen aufzustellen.

Diese Pflanzen eignen sich für das Schlafzimmer

Besonders wirkungsvoll zeigten sich die Friedenslilie (Spathiphyllum), Bergpalmen (Chamaedorea), Bogenhanf (Sansevieria trifasciata) und Chrysanthemen. Gut geeignet für das Schlafzimmer sind außerdem Aloe Vera, die Birkenfeige, Efeu, Jasmin und Gerbera.

Da die meisten Pflanzen von der NASA-Liste aus tropischen oder subtropischen Regionen stammen, können sie auch in schattigem Licht oder bei geringer Sonneneinstrahlung gut gedeihen.

Pflanze im Schlafzimmer

Pflanzen direkt neben dem Bett sollten nach Möglichkeit Schattengewächse sein.

Verbrauchen Pflanzen nicht Sauerstoff?

Die Annahme, dass Pflanzen Menschen Sauerstoff rauben und daher sogar für Schlafprobleme sorgen können, ist nur bedingt richtig.

Um zu leben, müssen Pflanzen Glucose in Energie für das Zellwachstum umwandeln und sind dabei auf Sauerstoff angewiesen. Setzt die Fotosynthese nachts mangels Sonneneinstrahlung aus, schalten die Pflanzen auf ihre Zellatmung um und produzieren dabei C02. Das über die Spaltöffnungen ausgestoßene C02 kann sich ungünstig auf den menschlichen Schlaf auswirken. Auch der Sauerstoffverbrauch kann nachts sehr hoch sein.

Schattenpflanzen bevorzugt

Der Biochemiker Melvin Calvin stellte bei seinen Forschungen zur Fotosynthese fest, dass der Sauerstoffverbrauch und die Kohlendioxidabgabe von fotosynthetisch sehr aktiven Pflanzen während der sogenannten Dunkelreaktion ebenfalls höher sind. Es gibt also wichtige Unterschiede:

Pflanzen, die generell viel Sonnenlicht brauchen, aktivieren nachts eine intensivere Zellatmung.

Pflanzen, die ein Leben im Schatten gewöhnt sind, betreiben von Natur aus eine Zellatmung auf wenig sauerstoffintensivem Niveau und beanspruchen daher auch bei Dunkelheit im Schlafzimmer kaum Sauerstoff für sich. Schattengewächse sind also wegen ihres niedrigen Grundumsatzes bei der Zellatmung im Schlafzimmer den lichtbedürftigen Heliophyten gegenüber zu bevorzugen.

Autorin: Verena Mai ist Wohn-Expertin und schreibt für das Immobilienportal sz-immo.de.
Bilder: Fotolia | Pixabay


Hinterlasse eine Antwort