In unserer Gesellschaft wird viel über Gesundheit gesprochen. Der erholsame Schlaf ist jedoch die Voraussetzung für das allgemeine Wohlbefinden. Dass Schlaf wichtig und notwendig ist, ist unbestritten. Dennoch gibt es einen hohen Anteil an Personen, welche unter Schlafstörungen leiden. Eine der häufigsten Krankheiten in der Schlafmedizin ist die Schlafapnoe (Atempausen im Schlaf).

Im März 2017 hat die Gesellschaft der Schlafmedizin bei einer Pressekonferenz die Zahl der von Schlafapnoe Betroffenen mit 690.000 angegeben. Wir wissen durch internationale Studien, das ca. 24% der Männer und 9% der Frauen im Alter von 30-60 Jahren an Schlafapnoe leiden. Eine frühzeitige Diagnose kann vorbeugen und vor Folgekrankheiten wie z.B. Diabetes schützen.

Mehr Aufklärung nötig

Die Schlafapnoe ist eine Krankheit, welche man nicht selbst bemerkt. Die Krankheit beginnt (neben unzähligen anderen Symptomen) sehr oft mit lautem Schnarchen. Viele Österreicher kennen den Begriff Schlafapnoe nicht – eher Schnarchen, Tagesmüdigkeit und Sekundenschlaf.
Laut Schlafmedizinern ist die Krankheit nur bei ca. 10% der Bevölkerung diagnostiziert – 90% wissen nichts über mögliche Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzkrankheiten und Schlaganfall. Die Betroffenen, die häufig Müdigkeit verspüren, versuchen dies zum Teil mit Kaffee oder anderen Substanzen zu verbergen, um nicht negativ aufzufallen.

Joesf Hoza

Josef Hoza, Obmann der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich

Folgeerkrankungen

Bei Verdacht auf Schlafapnoe war früher zur Diagnose ein Schlaflabor aufzusuchen. Mittlerweile gibt es auch die ambulante Diagnose durch den niedergelassenen Facharzt im eigenen Bett zuhause. Sehr oft gibt es bei Schlafapnoikern zusätzliche Krankheiten wie Restless Legs, Demenz und andere nichtorganische Schlafstörungen. Da ist es eventuell notwendig, ein Schlaflabor  der Neurologie zu wählen, wo auf neurologische Ursachen besser reagiert werden kann.

Auch der gefürchtete Sekundenschlaf ist oft eine Auswirkung der Krankheit Schlafapnoe, bei welcher Tagesmüdigkeit bis zum Einschlafzwang besteht. Viele Unfälle könnten durch frühe Erkennung der Schlafapnoe vermieden werden. Aktuell ist auch ein Gesetz zum Führerschein in Kraft, das die Schlafapnoe ohne Therapie als Gefährdung im Straßenverkehr erkennt.

Selbsthilfe für Betroffene

Wir sind eine Selbsthilfegruppe zur Krankheit Schlafapnoe, welche auch immense Auswirkungen auf die soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Zukunft der Betroffenen hat. Die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe wurde 2010 von Obmann Josef Hoza gegründet und bietet Erfahrungsaustausch und Hilfestellung rund um Schnarchen und Schlafapnoe in ganz Österreich an. Vor allem helfen wir bei Informationen rund um Diagnose und Therapie der Schlafapnoe sowie zu Problemen bei der Maskenanwendung. Wir bieten auch Vorträge zu Schnarchen, Sekundenschlaf und  Schlafapnoe an.

Mehr Informationen bekommst du bei der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich:
Tel:  +43 (0)664 1508627 (wochentags von 9 – 16h)
kontakt@schlafapnoe-shg.at
www.schlafapnoe-shg.at

Autor: Josef Hoza
Bild: ZVG, Fotolia


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