Der diesjährige Weltschlaftag steht ganz im Zeichen der Awareness für ausreichend gesunden Schlaf, der zum gesunden Altern notwendig ist. Die drei Dimensionen – Dauer, Tiefe und Kontinuität des Schlafens sind allerdings je nach Alter sehr unterschiedlich.

Jeder Mensch verbringt in etwa ein Drittel seines Lebens schlafend. Guter Schlaf ist vom Lebensbeginn an bis ins hohe Alter essentiell für Gesundheit und Wohlbefinden. Gestörter Schlaf ist häufig ein Cofaktor für zahlreiche Erkrankungen. Andererseits können organische (z.B. Atmungsstörungen) sowie psychische und psychiatrische Erkrankungen (z.B. Depressionen) zu schweren Schlafstörungen führen.

Schlafmedizin-Ausbildung

Das Wissen um die Besonderheiten des Schlafes ist wichtig für adäquate Diagnostik und Therapie. Während „Schlafmedizin“ (Somnologie) in vielen Ländern bereits eine eigene Disziplin ist, gibt es diese Fachrichtung in Österreich bislang noch nicht. Bereits seit 2007 gibt es Bestrebungen, die Aus- und Weiterbildung in diesem medizinischen Fachgebiet zu standardisieren und zu verbessern. Das Ziel ist, betroffenen PatientInnen frühestmöglich eine Diagnose sowie eine Therapie anbieten zu können.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz und der Österreichischen Ärztekammer ist es nun gelungen, Schlafmedizin als multidisziplinäre Spezialisierung zu etablieren. Die ersten Fach-Spezialisierungen sollen bereits 2020 in ausgewählten Ausbildungsstätten starten.

Schlaf verändert sich

Der Zusammenhang zwischen gesundem Schlaf und gesundem Altern wurde in den letzten Jahren in vielen Studien Untersucht. Ein Ergebnis zeigte, dass die Sterblichkeitsrate bei unter 6 und über 9 ½ Stunden Schlaf erhöht ist. Aber nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Abweichungen des Schlafs von der Norm sind bedeutsam. Ergebnisse aus einer internationalen Studie spiegeln Veränderungen der Schlafparameter mit dem Alter wieder: mit zunehmendem Alter nimmt die Gesamtschlafzeit und die Schlafeffizienz ab. Daneben steigt mit dem Alter der Leichtschlaf. Tiefschlafphasen nehmen allerdings ab.

Tiefschlafphase

Jugendliche haben meist einen guten Schlaf, allerdings nehmen Smartphones & Co. Schlafqualität.

Jugend schläft weniger

Dies zeigt, dass besonders ältere Personen unter Schlafproblemen leiden. Unter Kindern und Jugendlichen hingegen zeigen sich kaum subjektive Probleme mit ihrem Schlaf. Allerdings ist eine Sensibilisierung für das Thema gesunder Schlaf bereits im jungen Alter wichtig. Denn wer in jungen Jahren nicht lernt, ausreichend und effizient zu schlafen, lernt es später wohl kaum mehr.

Der moderne Lifestyle mit Smartphone, Tablets und ständiger Erreichbarkeit führt allerdings dazu, dass unter jungen Erwachsenen tendenziell immer weniger und unregelmäßiger geschlafen wird. Schlaf wird als unwichtig wahrgenommen, was es unbedingt zu ändern gilt. Dazu soll auch der alljährliche Weltschlaftag helfen.

Mehr Informationen finden Sie auf www.Schlafmedizin.at

Autor: Bernhard Kröll | ÖGSM
Bilder: Adobe Stock

Neue Schlaf-Umfrage

Die Universität Salzburg erhebt derzeit in einer Studie „Wie schläft Österreich?“

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