Zähneknirschen im Schlaf ist ein weit verbreitetes Problem. Nicht nur für den aktiven Knirscher, auch für Partner oder Partnerin ist dann an Schlaf nicht zu denken. Warum es dazu kommt und was helfen kann, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Unter „Bruxismus“ versteht man den Fachbegriff für die Funktionsstörung, wenn in der Nacht die Zähne fest aufeinander gepresst oder geknirscht werden. Diese Störung erfolgt unbewusst und hinterlässt häufig Zahnschäden am Zahnschmelz wenn dagegen nichts unternommen wird. Daneben sind aber oft auch die Partner Leidtragende, denn das laute Geräusch des Zähneknirschens raubt den Schlaf. Über einen längeren Zeitraum kann dies zu einem ernsten Schlafdefizit führen.
Psychische Belastung
Zähneknirschen kann bereits im Kindesalter auftreten, häufig sind aber Erwachsene zwischen 30 und 45 Jahren betroffen. Gründe dafür sehen viele Experten in einer psychischen Stressbelastung. Überforderung, lang anhaltende Belastung oder kurzfristige Konzentrationsanforderungen können Auslöser für Bruxismus sein. Daher ist es umso wichtiger, dass man die nächtliche Funktionsstörung ernst nimmt, denn langfristig kann es neben Zahnschäden auch zu Kiefer- und Kaumuskelbeschwerden, Verspannungen im Hals-Kopf-Bereich oder Kopfschmerzen kommen.
Ab zum Zahnarzt
Um Hilfe zu bekommen ist die erste Anlaufstelle meistens der Zahnarzt. Er kann erkennen, ob der Bruxismus bereits Schäden am Zahn- und Kieferapparat verursacht hat. Oft wird für den Patienten eine individuell angepasste Bissschiene aus Kunststoff angefertigt, die in der Nacht getragen werden soll. Sie verhindert die Knirschgeräusche und entlastet die Kaumuskulatur.
Für Entspannung sorgen
Viel wichtiger sind aber Entspannungstechniken, die Stress abbauen können. Schließlich sind Stress oder Überforderung häufige Auslöser. Massagen, Physiotherapie oder auch Akupunktur sind ebenfalls hilfreich um die Anspannung loszuwerden. Jeder kann für sich selbst die Techniken finden, um auch über den Tag verteilt Stress abzubauen. Eine Massage vor dem Einschlafen kann den Körper in einen Entspannungszustand bringen, sodass Zähneknirschen gar nicht erst anfängt. Wichtig ist, sobald der Bruxismus regelmäßig auftritt, einen Arzt aufzusuchen. So kann rasch eine geeignete Therapie gefunden werden.
Autor: Lukas Winter
Bild: ZVG, Fotolia